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Wie sieht die korrekte Namensangabe von Adligen in Adressfeldern und Briefanreden aus, so wie sie Geschäftsleute, Behörden und Krankenhäuser verwenden?

Edit:

Ich meine eher die Namenszusätze wie in

Herr Karl Theodor zu Gutenberg

So und So Straße yy

XXXX X-Stadt

Die Frage ist meine Reaktion auf einige Kommentare zu meiner Antwort, wo behauptet wird das es in Deutschland keinen Adel gibt. Es geht darum ob diese zu berücksichtigen sind oder fortgelassen werden dürfen.

Es geht nicht um die Frage Adel oder nicht Adel.

Hier geht es um die Frage Namensbestandteile adliger Herkunft.

Praktisch bedeutsam ist das, wenn es um die Gestaltung von Serienbriefen geht. Da müssen Textmarken und Datenbankfelder dann zusammenpassen. Diese Aufgabe ist definitiv nicht ganz einfach. Außer im Adressfeld und in der Anrede (Sehr geehrte(r) ...) kann der Name auch noch im Textinneren erwähnt werden. Das ist zugegebenermaßen ein umfassenderes Problem, wobei die Namensbestandteile adliger Herkunft nur ein Teilaspekt sind.

bernd_k
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  • Hast du eine konkrete Situation? Die Frage wird sonst wahrscheinlich zu "open-ended" – Pekka Jun 04 '11 at 18:41
  • Wer ist adlig ? – Tim Jun 04 '11 at 19:10
  • @Tim_N Fürstinnen, Grafen, Barone, Prinzessinen, ... "von und zu"-Leute – splattne Jun 04 '11 at 19:15
  • In Österreich wurden übrigens Adelstitel mit dem Adelsaufhebungsgesetz 1919 verboten – anerkannt sind hier nur die im Ausland zulässigen Titel. In der Schweiz waren Adelstitel seit eidgenössischer Zeit nicht möglich. – splattne Jun 04 '11 at 19:20
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    Der Adel ist abgeschafft. Es gibt keine Fürten, Barone, Herzoge, Könige und Kaiser mehr. Get over it. Was es gibt, das sind Namensbestandteile, und dann muß man eben den Namen wissen, und diesen auf den Brief schreiben, wie bei Simone Greiner Petter-Memm. M.a.W.: Der Herr heißt 'zu Guttenberg', aber es ist kein Adelstitel. – user unknown Jun 05 '11 at 05:04
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    "Herr Karl Theodor zu Gutenberg" darf man auf jeden Fall anschreiben mit "Herr Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen" - Der Brief dürfte ankommen ;-) – vonjd Jun 05 '11 at 09:03
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    Ich fürchte ich hätte bei der Wahl des Beispielnamens mehr Sorgfalt walten lassen müssen, um ein geringere Anzahl humorvoller Kommentare zu provozieren. – bernd_k Jun 05 '11 at 09:26

1 Answers1

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Für deutsche Adelstitel gilt folgende Reihenfolge (entnommen aus dem Wikipedia-Artikel über Adelstitel):

  1. Persönliche Anrede (Herr oder Frau).
  2. staatliche oder kirchliche Ehrentitel
  3. Amtsbezeichnung oder Dienstgrad oder akademische Titel
  4. Akademische Grade, die vor dem Namen zu führen sind, in absteigender Folge
  5. Vorname
  6. Nachname, einschließlich des ehemaligen Adelsprädikats, da Teil des Namens
  7. Akademische Grade, die hinter dem Namen zu führen sind in aufsteigender Folge

Daraus konstruiere ich das fiktive Beispiel:

An Herrn Prälat Prof. Mag.phil. Dr.iur. Gustav Baron von Münchhausen


Die Anrede richtet sich übrigens nach dem Adelsprädikat.

splattne
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  • Was davon ist jetzt Baron und was ist von? – bernd_k Jun 04 '11 at 19:48
  • Der Nachname ist laut deutschem Recht alles zusammen: "Baron von Münchhausen" – splattne Jun 04 '11 at 19:51
  • D.h. eine Zerlegung in Namensvorsatz + Nachname + Namens zusatz ist eine interne EDV Technische Angelegenheit, um gezielt den Münchhausen finden zu können? – bernd_k Jun 04 '11 at 19:56
  • Da bin ich leider überfragt. Kann mir aber vorstellen, dass manche Datenbanken das so handhaben. – splattne Jun 04 '11 at 20:01
  • @splattne: Die "absteigende Folge" ist verwirrend, da du ein gegenteiliges Beispiel bringst. Tatsächlich ist sowohl Mag. Dr. als auch Dr. Mag. möglich und bedeutet etwas Verschiedenes. – Phira Jun 04 '11 at 20:17
  • @thei ja, in Wikipedia ist auch so ein Beispiel; in Österreich ists aufsteigend; ehrlich gesagt geht mir dieser Titelquatsch auf die Nerven und v.a. die Leute, die auf ihre eigenen Titel pochen. :) – splattne Jun 04 '11 at 20:20
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    @splattne Für dich immer noch Dr. thei, bitteschön. – Phira Jun 04 '11 at 20:21
  • @splattne: Wikipedia hat in diesem Punkt übrigens nicht recht. In Österreich kann man Mag.Dr. Dipl.Ing sein. Es bedeutet, dass das Doktorat auf Basis eines Magistertitels erworben wurde und der Diplomingenieur zusätzlich in einem anderen Fach erworben wurde. – Phira Jun 04 '11 at 20:23
  • Und was ist mit den militärischen Rängen - wo fügt sich da der Hauptfeldwebel/Gebirgsjägermajor/Generalhusar/Unterfregattenkapitän ein? – user unknown Jun 05 '11 at 05:09
  • Ein Rang ist kein Titel, WIMNI. Also: ich würd ihn komplett weglassen. Wenn ich mit einem Militär egal welchen Ranges zu tun hätte, dann in rein ziviler Funktion, und dann ist er/sie für mich nur Zivilist, und Zivilisten haben keinen milit. Rang. :D – Jürgen A. Erhard Jun 05 '11 at 14:46
  • @jae: Das ist bei militärischen Titeln wie bei akademischen Titeln: Wenn du willst, dass dich dein Taxifahrer rasch zum Flughafen bringt, dann sprichst du ihn besser mit Doktor an, und wenn du an der amerikanischen Botschaft vorbeigehen willst, dann bist du besser auch gaanz höflich (und hast als Mann keine langen Haare und sonstige Respektlosigkeiten). :) – Phira Jun 06 '11 at 10:07
  • @thei: not to try to be a Klugscheisser, aber war der Kontext nicht "Briefadressen"? ;-) Und: wie ich schrieb: es gibt keine militärischen Titel (falls du was anderes weisst, bitte Link, aber in DE sind militärische Dienstgrade def. keine Titel). Und dann: an der amerikanischen Botschaft würde ich gar nix sagen, wenn ich dran vorbei gehe ;-) Und drinnen? Na, den Marine würde ich wohl einfach mit "Entschuldigen Sie, ich hätte da ne Frage" ansprechen (oder "Excuse me, ..."). Weil ich da eh nicht sicher wüsste, ob das jetzt ein Private, ein Sergeant oder ein Butterbar ist ;-) – Jürgen A. Erhard Jun 08 '11 at 01:29