Wenn ich mit Freunden darüber schreibe, wie eine bestimmte Situation gerochen hat, fällt mir immer wieder auf, dass ich das allerhöchstens mit Vergleichen beschreiben kann ("das roch wie dieses und jenes Essen", "wie faule Eier", ...), aber ich habe für sehr wenige Sachen dort wirklich Begriffe, die den Kern der Sache ohne Vergleich treffen. Das einzige, was ich in etwa treffend beschreiben kann, sind die Intensität und die Umgebung (Wald, Dachboden, Tankstelle, "exotisch", ...), aber beim Letzteren sind es wieder Vergleiche.
Ich lese auch öfter Wiki-Artikel über z.B. Stoffe der Chemie (weil ich aktuell noch Schüler bin und in Chemie oft Hilfe brauche) und dort scheint es mir, als gäbe es ein ähnliches Problem, so werden die meisten Stoffe etwa als "aromatisch" oder "typisch-riechend" usw. beschrieben.
Meine Fragen lauten jetzt so:
- Warum ist es für mich und viele andere (alle?) deutsch-[und englisch]-sprachigen Menschen so schwer, Gerüche ohne Vergleiche zu beschreiben, wenn es doch beim Aussehen von Objekten meist sehr gut geht? "rot" z.B. ist soweit abstrahiert, dass es nicht mehr als Vergleich gilt - auch wenn man natürlich immer an etwas Rotes denkt, sobald man etwas Rotes sieht.
- Gibt es Sprachen, die die passenden Worte für diese Art von Beschreibung haben?
- Wenn ja: Warum hat sich etwas Ähnliches im Deutschen nicht entwickelt?
Sie trug ein erdbeerfarbenes Kleid.". Das kann auch oft präziser sein als nurrotzu sagen. Des Weiteren gilt das auch für Geräusche: ich habe schon oft Leute sagen hören, etwas klinge "elektrisch". – try-catch-finally Jun 12 '14 at 20:29