Quellenangabe
Wenn man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, dann fügt man in den selbstgeschriebenen Text häufig wörtliche Zitate ein, die aus anderen Texten stammen (meist von anderen Autoren, aber man kann auch eigene Arbeiten zitieren). Oder man gibt sinngemäß etwas wieder, das man in einer anderen Arbeit gelesen hat. In beiden Fällen muss man angeben, dass diese kurzen Abschnitte nicht das Werk eigener Arbeit sind. Man muss also zwei Dinge tun:
- Das wörtliche oder sinngemäße Zitat als solches kennzeichnen.
- Direkt beim Zitat eine Quelle angeben.
Nur dadurch ist es möglich, genau nachzuvollziehen, woher jedes einzelne Zitat stammt.
Es würde den Lesefluss aber erheblich stören, wenn nach jedem Zitat (und seien es nur drei Wörter) ein zweizeiliger Verweis auf die genaue Stelle in einem bestimmten Werk folgen würde. Daher kürzt man die Quellenangabe meist ab. Dafür gibt es mehrere unterschiedliche Standards. Geisteswissenschaftler verwenden als Kürzel häufig den Nachnamen des Autors und das Erscheinungsjahr der zitierten Arbeit. Naturwissenschaftler und Techniker vergeben stattdessen gerne laufende Nummern. Dahinter kann (muss aber nicht) eine Seitenzahl angegeben sein.
Zwei erfundene Beispiele:
- "Ziel der atonalen Musik ist die Auflösung tonaler Zentren." (Meier 1952, S. 18)
- "Objective-C ist eine Erweiterung der Sprache C." [5]
Die Bestandteile "(Meier 1952, S. 18)" und "[5]" sind Quellenangaben.
Literaturverzeichnis
Mit der Angabe "[5]" allein wird man die tatsächliche Quelle nicht finden. Daher fügt man ans Ende der Arbeit eine Liste mit den genauen Verweisen zu den zitierten Literaturstellen an. Die Einträge in dieser Liste beginnen mit genau jenen Kürzeln, die in den Quellenangaben verwendet wurden (häufig auch in fetter Schrift gesetzt), gefolgt von der Angabe des vollen Namens des Autors, des Titels des Werks, dem Erscheinungsjahr, dem Verlag, bei Artikeln aus Sammelwerken dem Namen der Sammlung, der Seitennummer und möglicherweise einer Reihe weiterer Angaben.
Weil die gekürzte Quellenangabe direkt beim Zitat nur zusammen mit einem Eintrag im Literaturverzeichnis einen Sinn ergibt, werden manchmal auch die Einträge im Literaturverzeichnis selbst als Quellenangaben bezeichnet. Wer mag, kann darüber mit jemandem, der den jeweils anderen Standpunkt vertritt, sehr lange diskutieren, ohne zu einer Einigung zu gelangen.
Die Einträge im Literaturverzeichnis müssen nicht zwingend auf bedrucktes Papier verweisen. Es ist auch möglich z. B. auf Filme oder Medien aus dem Internet zu verweisen, vorausgesetzt, diese Quellen erfüllen vom Inhalt her die geforderten wissenschaftlichen Standards und sind (im Fall von Internet-Medien) garantiert permanent unter der angegebenen Adresse auffindbar.
Literaturnachweis
Synonym für Literaturverzeichnis
weiterführende Literatur
Besonders bei größeren Arbeiten (z. B. Büchern) kennt der Autor möglicherweise eine Reihe anderer Quellen, die sich auch mit demselben Thema beschäftigen, ohne dass er daraus Zitate für seine eigene Arbeit verwendet hat. Wenn er möchte, kann er diese Werke in einer separaten Liste, unter dem Titel "weiterführende Literatur" anführen. Auch das ist ein Literaturverzeichnis, aber darin befinden sich keine Quellen für die vorliegende Arbeit.