Aber, dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
Kommt zwischen "aber" und "dass" ein Komma?
Aber, dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
Kommt zwischen "aber" und "dass" ein Komma?
Dort sollte kein Komma stehen. Die amtlichen Regeln sind zwar so knapp formuliert, daß es nicht immer leicht ist, zu erkennen, wie sie genau gemeint sind. Aber unter § 74 heißt es:
Nebensätze grenzt man mit Komma ab; sind sie eingeschoben, so schließt man sie mit paarigem Komma ein.
Ein eingeschobener Nebensatz liegt hier aber nicht vor. Wie in den anderen Antworten zurecht betont wird, handelt es sich um einen Subjektsatz. Deshalb gehe ich davon aus, daß ein Komma genügen muß:
Aber dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
Ein kurzer Blick in die Praxis bestätigt diesen Eindruck.
Aber dass es so schnell geht, hat mich dann auch überrascht. (Quelle)
Aber dass alles beim Alten bleibt, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. (Quelle)
Aber dass ausgerechnet der Panda eine signifikante Rolle dabei spielen könnte, dieses Wirrwarr zu entzerren, das wird Sie schockieren. (Quelle)
Offenbar gibt es (mindestens) drei Möglichkeiten, wozu das Wort aber gehören könnte, und jede bedingt eine andere Zeichensetzung:
Aber, dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
Aber dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
Aber: dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
Interpretieren wir das Wort aber zunächst als Einleitung des Fragesatzes
Aber das steht fest?
Ersetzt man das Denmonstrativpronomen das durch den Subjektsatz „dass du dieses oder jenes machen wirst“, muss der durch Kommas abgetrennt werden (§ 74 des amtlichen Regelwerks):
Aber, dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
⇒ Bei dieser Interpretation steht nach aber ein Komma.
Wir können das Wort aber auch als Einleitung des Subjektsatzes
aber dass du dieses oder jenes machen wirst
interpretieren, bei dem nach aber kein Komma folgt (vgl. E1 zu § 74 des amtlichen Regelwerks). Lautet der Fragesatz
Das steht fest?
und ersetzt man des Demonstrativpronomens durch den Subjektsatz, so kommt nur nach wirst ein abgrenzendes Komma. Übrigens wäre es ungrammatisch, den Subjektsatz ans Ende zu stellen:
Steht fest, aber dass du dieses oder jenes machen wirst?Aber dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
⇒ Bei dieser Interpretation steht nach aber kein Satzzeichen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, aber als Ellipse zu interpretieren, etwa:
Aber (was ich noch fragen wollte): ...
Dadurch wird der Charakter eines Einwands oder einer Nachfrage betont:
Aber: dass du dieses oder jenes machen wirst, steht fest?
⇒ Bei dieser Interpretation steht nach aber ein Doppelpunkt.
Duden Band 9 – Richtiges und gutes Deutsch erklärt hierzu sehr konkret
Steht dass hinter einer nebenordnenden Konjuktion (z. B. aber, denn, und, oder), so steht das Komma vor dieser Konjunktion. Du sagst mir nichts Neues, denn dass sie zugestimmt hat, wusste ich schon gestern.
In der Ergänzung E 1 zu § 74 des amtlichen Regelwerks findet man eine etwas allgemeinere Regel
Besteht die Einleitung eines Nebensatzes aus einem Einleitewort und weiteren Wörtern, so gilt:
(1) Man setzt das Komma vor die ganze Wortgruppe:
Ich habe sie selten besucht, aber wenn ich bei ihr war, saßen wir bis spät in die Nacht zusammen. …
Diese Regel wird allerdings gleich darauf wieder etwas aufgeweicht:
(2) In einigen Fällen kann der Schreibende zusätzlich ein Komma zwischen den Bestandteilen der Wortgruppe setzen:
Morgen wird es regnen, angenommen(,) dass der Wetterbericht stimmt. …
(3) Der Schreibende kann durch das Komma deutlich machen, ob er Wörter als Bestandteil der Nebensatzeinleitung verstanden wissen will oder nicht:
Ich freue mich, auch wenn du mir nur eine Karte schreibst. Ich freue mich auch, wenn du mir nur eine Karte schreibst. …
Der Teil des Satzes mit den Wörtern "dass du dieses oder jenes machen wirst" ist:
Deshalb muss er von Beistrichen umgeben sein, also muss auch ein Beistrich vor dass stehen.
Der Subjektsatz kann durch das einzelne Wort das ohne Beistriche ersetzt werden:
Aber das steht fest?
In diesem Fall ist offensichtlich, dass der äußere Satz vollständig ist (der Subjektsatz ist das Subjekt, und steht fest ist das konjugierte Verb).
Man könnte den Satz auch umstellen, um den ersten Beistrich völlig zu vermeiden:
Dass du dieses und jenes machen wirst, steht aber fest?
Anderseits könnte man auch die ganze Wortfolge "Aber dass du dieses oder jenes machst" (umgestellt: Dass du aber dieses oder jenes machst) als Subjektsatz betrachten und es durch das erseten:
Das steht aber fest?
In diesem Fall fall gehört zwischen aber und dass kein Beistrich.
Es ist also beides grammatikalisch korrekt, es entscheidet nur, ob das Wort aber zum Subjektsatz gehört oder nicht. Der Unterschied in der Bedeutung ist gering, wenn er überhaupt vorhanden ist.
In der genannten Bedeutung ist das "aber" eine Hauptsatzkonjunktion, aber dass der erste Hauptsatz weggelassen wurde, macht die Konstruktion im Beispiel ungrammatisch.
Siehe vorangehender Satz: ein Komma gehört vor das "aber", keins dahinter.