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Es geht mir um den Buchstaben g in Salzburg. Auf Forvo habe ich mir die Aussprache zweier Österreicher angehört, die /g/ sagen; aber die beiden wohnen nicht in Salzburg. Wie sagen die Salzburger das? Mein Vater hat einmal gesagt es sollte wie ich klingen, aber er spricht nicht so gut Deutsch (so wenig wie ich). Ich denke, daß er Unrecht hat; aber ich bin mir nicht sicher.

(Falls jemand mein Deutsch korrigieren möchte - ich sehe das gerne.)

splattne
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Cerberus
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5 Answers5

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Ich komme aus der Stadt Salzburg. Wir sagen im Dialekt meist

Soizbuag

Personen aus Salzburg heißen

Soizbuaga

das g wird gesprochen.

Vorsicht: Die Stadt Salzburg trägt denselben Namen wie das umgebende Bundesland Salzburg. Das kann zu Verwechslungen führen.

Sebastian
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Keinesfalls spricht man es als CH aus!

Im lokalen Dialekt/den lokalen Dialekten gibt es unterschiedliche Klangfärbungen für das S, eine Verzerrung von Salz zu Soiz und eine von Burg zu Buag, die unterschiedlichst kombiniert werden. Das G war meiner Auffassung nach eigentlich das einzige was jeder Landesbewohner gleich ausspricht.

Ein gutes Hörbeispiel ist der Soizbuaga Rap, in dem die Dialektaussprache sehr oft vorkommt. Da viele (Stadt-) Salzburger Hochdeutsch sprechen, ist auch die Aussprache Salzburg üblich.

Nach kurzer Rückbesprechung mit allen Landesteilen kann ich mit hundertprozentiger Bestimmtheit sagen: In Salzburg wird das G immer klar und weich ausgesprochen. So wie es zu erwarten ist.


Ich war gerade kurz vorm Einschlafen, denn hier in Salzburg ist es bereits wieder Sonnenaufgang, und ich hab die Nacht verloren, da hat mich diese wunderbare Frage zu den Lebenden zurückgerufen :D

Und die Leute auf Forvo klingen sehr bemüht/gequält ...

Samuel Herzog
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    +1 das G wird immer ausgesprochen - sowohl in der hochsprachlichen wie in der dialektalen Variante. – splattne Jun 01 '11 at 05:44
  • Hertzlichen Dank für's Rückbesprechen! Jetz kan ich auf jeden Fall ruhig schlafen, mit dieser Sicherheit. – Cerberus Jun 03 '11 at 03:29
  • Wirklich [g]? Und nicht [k] wegen Auslautverhärtung? Hat das Österreichische keine Auslautverhärtung? – fifaltra Jan 05 '14 at 23:37
  • Definitiv [g]. Auslautverhärtung gibt es, aber keinen roten Faden dazu. Auch wenn ich mich wiederhole, das G wird in allen Teilen des Landes Salzburg klar und wiech ausgesprochen. Ich hab momentan leider niemanden mit allemannisch-geprägtem Dialekt zur Hand um herauszufinden, wie die westlichen Österreicher den Landesnamen aussprechen. In "Zentralösterreich" und im Osten definitiv auch mit weichem [g]. – Samuel Herzog Jan 09 '14 at 12:14
  • Zwischen den von dir aufgeführten Varianten ›Burg‹ und ›Buag‹ besteht lautlich kein Unterschied. Bei beiden (natürlich mit Auslautverhärtung!) spricht man /buak/. Die Auslautverhärtung wird dir nur nicht auffallen. Aber spricht mal das Wort ›ganz‹ aus und dann das Wort ›Burg‹. Dir wird auffallen, dass bei jenem tatsächlich ein g gesprochen wird, bei diesem aber zu einem k verhärtet wird. Man könnte genauso gut Burk schreiben. – deponensvogel Sep 16 '16 at 12:56
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Die meisten Norddeutschen sprechen das "g" am Ende eines Wortes wie "ch" in "ich", im Süden sagt man eher "g".

Salzburg liegt im Süden.

starblue
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Als ehemaliger "Soizbuaga" sage ich "Soizbuag". "G" wird als "g" ausgesprochen, nur die Norddeutschen oder Preussen (Piffke :) ) würden "Salzburch" besuchen.

Fred Huemer
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Um nochmal aufzuklären:

Die Stadt Salzburg kann man entweder im Dialekt oder im Österreichischen Standarddeutsch aussprechen.

Dialekt: /soizbuak/ --› Soizbuag

Standard: /salzbuak/ --› Salzburg

Die Burg spricht man gleich. Wegen der deutschen Auslautverhärtung spricht man überall auf deutschsprachigem Grund standardisiert /buak/.

Die Norddeutschen machen in der Standardsprache bei Wörtern auf -ig eine Ausnahme und reiben ein wenig:

Standardisierte Aussprache von ›König‹:

norddt. mitteldt. /könich/

süddt. /könik/

deponensvogel
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  • Im Norden ist es üblich, noch viel mehr g-Laute als nur -ig mit /ç/ auszusprechen, und mache sogar mit /x/. Man könnte meinen, es beträfe alle g, die nicht im Anlaut sind. Beispiele: Tag, Burg, Berg, lüg, Weg, … – Jan Sep 16 '16 at 14:22
  • @deponensvogel: bist du dir sicher, dass das auch für die österreichischen Dialekte gilt (die allemannischen mal ausgenommen)? – Gerhard Sep 17 '16 at 08:55
  • @Jan: Ich habe mich in dem Fall auf die Standardsprache und ihre Aussprache bezogen. Nicht die Mundart. – deponensvogel Sep 18 '16 at 11:25
  • @Gerhard: Was meinst du? – deponensvogel Sep 18 '16 at 11:28
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    @deponensvogel: Ich meinte, ob du dir sicher bist, dass das Österreichische (d.h. inkl Salzburg) auch eine Auslautverhärtung hat? Meiner eigenen Erfahrung nach eher nicht, bestätigt durch Hubert hier: http://german.stackexchange.com/questions/9522/hat-das-%C3%96sterreichische-keine-auslautverh%C3%A4rtung – Gerhard Sep 18 '16 at 12:03
  • @deponensvogel ich mich auch. – Jan Sep 19 '16 at 09:58
  • @Gerhard: Ich bin mir absolut sicher. Vergleiche mal die Aussprache von englisch ›wanted‹ und deutsch ›Tod‹, dann wirst du sehen, wie das eine als d, das andere als t gesprochen wird. Oder vergleiche die Gs in ›Salzburg‹ und ›ganz‹. Der ultimative Beweis ist doch die Schreibung mit k: Salzburk spricht man wie Salzburg. – deponensvogel Sep 19 '16 at 20:23
  • @deponensvogel: das kommt zum Einen darauf an woher du kommst, und zum Anderen könnte es ja auch umgekehrt sein, nämlich dass man beides "weich" ausspricht ;) – Gerhard Sep 19 '16 at 20:41
  • Es kommt nicht darauf an, von wo man kommt. Das ist in ganz Österreich zu einhundert Prozent gleich. Wenn die Deutschen keinen Reibelaut draus machen (König --› Könich), dann ist es auch immer verhärtet. Ein weiches g gibt es am Wortende im Deutschen nicht. Auch die Sprachwissenschaft weiß das. Schau dir doch einfach an, was ich im Kommentar erwähnt habe. – deponensvogel Sep 21 '16 at 21:23
  • Mit Referenz wäre das allerdings überzeugender. Wie gesagt, ich habe nur Hubert's Post und meinen eigenen Eindruck. – Gerhard Sep 22 '16 at 05:31
  • Wie gesagt, du siehst nur die Schrift vor deinem Auge. Es gibt einen Zweimeilenunterschied zwischen Tod mit Auslautverhärtung, gesprochen wie ›tot‹ /tōt/ und Tod ohne Auslautverhärtung, gesprochen /tōd/, mit einem weichen Dentallaut wie in ›wanted‹. Übrigens hat das Bairische (also das Gros aller Dialekte in Österreich) zwar eine Auslautverhärtung, aber eine teilweise Anlautverweichung (Spaßausdruck): die Platte wird zur Blatte und der Tod zum Dod. – deponensvogel Sep 27 '16 at 15:17