Situation: In einer in der Vergangenheit geschriebenen (fiktiven oder realen) Geschichte oder Abhandlung kommt eine Aussage vor, die in der Realität weiterhin nachprüfbar korrekt und nicht vergänglich ist.
Beispiel: "Der Protagonist wanderte im Jahre 1801 von München nach Berlin. Der Weg war/ist knapp 600km lang. Unterwegs begegnete er einem Bekannten."
Frage: Sätze eins und drei sind eindeutig sowohl vergänglich als auch tatsächlich vergangen und daher korrekt in der Vergangenheitsform. Was kann, darf, sollte oder muss man beim zweiten Satz verwenden? Präsens oder Vergangenheit? Denn zweifelsfrei stimmt diese Aussage auch weiterhin in der realen Gegenwart, auch wenn die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Die Vergangenheitsform könnte suggerieren, dass sich die Weglänge inzwischen verändert hätte, was ja nachweisbar nicht so ist.