Zunächst das Grundsätzliche: beide von Dir angeführten Beispiele sind Passiv-Kontruktionen. Die Grundformen lauten jeweils:
Der Zaun wird gebaut.
Das wird (an-)gesehen.
Da die Sätze überdies im Konjunktiv stehen, muß auch der Konjunktiv von "werden" verwendet werden:
Der Zaun würde gebaut.
Das würde (an-)gesehen.
Tatsächlich aber stehen die Sätze nicht im Präsens, sondern im Futur. Deshalb tritt ein weiteres "werden" hinzu ("ich baue - ich werde bauen"):
Der Zaun würde gebaut werden.
Das würde (an-)gesehen werden.
Der Unterschied zwischen Deinen Sätzen ist also jeweils, daß der eine im Präsens, der andere im Futur steht.
Die Bedeutung ist in beiden Fällen dieselbe: eine Möglichkeit, die aber - zur Zeit, also im Präsens - nicht verwirklicht wird. Im ersten Beispiel etwa :
Wenn rund ums Grundstück ein Zaun gebaut (werden) würde, wären wir alle in Sicherheit.
wird eine hypothetische Möglichkeit - ein Zaun wird gebaut - vorgestellt, aber auch gesagt, daß derzeit diese Möglichkeit nicht umgesetzt wird. Natürlich gelten die Konsequenzen - wir sind in Sicherheit - auch für den Fall, daß die Hypothese - der Zaunbau - irgendwann in Zukunft in die Tat umgesetzt wird. Mit anderen Worten: wenn wir den Zaun jetzt bauen, hat das dieselben Folgen, wie wenn wir ihn später bauen.
Es gibt in der deutschen Sprache zwar zu den meisten Zeitformen im Indikativ auch entsprechende Formen des Konjunktivs, aber deren temporale Bedeutung ist unterschiedlich zu jener des Indikativs. Siehe eine etwas ausführlichere Behandlung etwa hier, allerdings in Englisch.